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Berufliche Orientierung im Landkreis Görlitz

Hotel Stadt Löbau

Mit Ecken und Kanten eine absolut runde Sache

„Ich bin ein Vollblut-Hotelier“, sagt Sascha Ehlert. Und das muss man wahrscheinlich auch sein, wenn man mitten in der Corona-Krise am 27. April 2020 ein Hotel und Restaurant in Löbau übernimmt. Nach zahlreichen beruflichen Stationen im Ausland war  der gebürtige Hesse seit 2011 als Hoteldirektor in Berlin, an der Mecklenburgischen Seenplatte und im Spreewald tätig. Im Frühjahr 2020 übernahm er mit dem Hotel Stadt Löbau den einzig übrig gebliebenen Hotelbetrieb im Löbauer Stadtgebiet. Seitdem hat sich viel getan. So ist es zum Beispiel einem motivierten Personal gelungen, den traditionellen Charme des Hotels mit nachhaltiger Gastfreundlichkeit aufzuwerten. Doch wie haben die Mitarbeiter das geschafft - und gibt es nicht auch Ecken und Kanten?
Wenn Gäste einchecken oder ins Lokal kommen, erfüllt sie ein gutes Gefühl. Instinktiv spüren sie, dass sie von ganzem Herzen willkommen sind. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter empfangen Sie mit einem Lächeln und haben Freude an ihrer Arbeit. Jeder von ihnen ist Gastgeber aus Leidenschaft und kennt sich in sämtlichen Bereichen der Hotellerie bestens aus. Das fängt an bei der Rezeption, setzt sich fort im Restaurant und endet manchmal sogar bei der Zimmerreinigung. 

Dass dabei hin und wieder Probleme auftreten, steht außer Frage. Schließlich arbeiten im Hotel Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Wünschen und Vorstellungen. Das weiß der Chef. Er stellt sich auf jeden von ihnen ein. Er arbeitet gern mit Charakteren, die kritisch hinterfragen und im Team diskutieren. Sein Standardspruch „Lieber ein eckiges Etwas als ein rundes Nichts", hat sich bestätigt. Oft kommen bei kantigen Gebilden die besten Lösungen heraus. Sie sorgen dafür, dass das Hotel trotz Ecken in den Augen der Besucher eine runde Sache bleibt. 
Seinen Grundsätzen treu bleibend, stellt Sascha Ehlert hauptsächlich Leute ein, die ins Team passen. Auf die Frage, welche Voraussetzungen diese mitbringen sollten, antwortet er diplomatisch. Er meint, dass alle Gegebenheiten sowie Bedingungen für beide Partner akzeptabel sein müssen. Von seiner Warte aus schaut er natürlich auf fachliche Kompetenzen. Wichtiger ist ihm jedoch, dass die Bewerberinnen und Bewerber echtes Interesse zeigen und sich mit ganzer Kraft einbringen. Auf der anderen Seite darf sein Personal eine faire Bezahlung sowie ausgewogene und geregelte Arbeitszeiten erwarten. Dabei gilt immer das Prinzip: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg". 

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Trotz allen Entgegenkommens steht die Hotelbranche allgemein vor dem Problem, junge Leute für eine Tätigkeit zu begeistern. Oft fehlt es ihnen an der Bereitschaft, unattraktive Arbeitszeiten und Stress in Kauf zu nehmen. Dennoch will Sascha Ehlert Menschen ermutigen, sich für einen Beruf im Gastgewerbe zu entscheiden. Bei ihm sind Auszubildende jederzeit willkommen. Erst im vergangenen Jahr haben zwei Küchen-Azubis ihre Lehre im Hotel Stadt Löbau erfolgreich abgeschlossen. Einer davon wurde sogar übernommen. Wie lange Kolleginnen und Kollegen im Haus bleiben, steht freilich in den Sternen. In der Branche passiert es nicht selten, dass sich manche nach einigen Jahren verändern möchten. Der Hotelchef nimmt das niemandem übel. Vielleicht geht ja der ein oder andere ins Ausland und kommt danach mit neuem Know-how zurück – wer weiß!?

Zufriedene Gäste kann es nur geben, wenn sie von Menschen umsorgt werden, die Freude an ihrer Arbeit haben. Kein anderer als der Chef weiß das besser. Nicht allein schön eingerichtete Zimmer oder das Ambiente des Lokals machen das Hotel zu dem, was es heute ist. Zuallererst sind es die Mitarbeiter, die ihm Leben einhauchen.

Sie stehen am Empfang, sie bereiten die Speisen zu, sie bedienen am Tisch und reinigen die Zimmer. Ob sie das mit Liebe tun oder mit Frust, merken die Besucher sofort. Und da die meisten von ihnen gern hier einkehren, hat das Team vom Hotel Stadt Löbau offenbar alles richtig gemacht.

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